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Berufsvorbereitung BS F » 2. Grundlagen und Leitgedanken » 2.5 Diagnosegeleitete Förderung

2.5 Diagnosegeleitete Förderung

Diagnostik und Beratung sind bedeutende Aufgabenfelder im Bereich sonderpädagogischer Förderung. Sie werden von Lehrkräften für Sonderpädagogik in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Lehrkräften, unter Einbeziehung der Sozialarbeit sowie weiterer Beschäftigter im Sinne eines multiprofessionellen Teams erbracht.

 

Förderplanung

Als Ausgangspunkt für die individuelle Förderung dient der Förderplan, der zu Beginn der Berufsvorbereitung erstellt wird. Das Sonderpädagogische Gutachten nach § 27 (3) VSO-F kann dabei als Grundlage zur Erstellung eines Kompetenzprofils dienen. Es bildet die Lernausgangslage der Jugendlichen ab und wird kontinuierlich im Förderplan fortgeschrieben. Hierzu tragen neben der Feststellung von Lern- und Leistungsfortschritten vor allem systematische, kriteriengeleitete Beobachtungen in Unterrichts- und Arbeitssituationen durch alle in der Klasse tätigen Fachkräfte bei. Diese berücksichtigen die Tatsache, dass diagnostische Erkenntnisse durch subjektive Sichtweisen beeinflusst werden können.

Ergänzt wird dies durch ein breites Instrumentarium standardisierter Verfahren, welche von Lehrkräften für Sonderpädagogik, qualifizierten Beratungslehrkräften sowie Schulpsychologen und Schulpsychologinnen durchgeführt werden. Die Zusammenschau dieser Erkenntnisse ist für eine zielgerichtete Förderung, Beratung und systematische Planung hinsichtlich eines gelingenden Übergangs auf den Arbeitsmarkt von entscheidender Bedeutung.

 

Partizipation und Transparenz

Im Prozess der Förderplanung muss sich ein dialogisches Miteinander widerspiegeln, in dem Ziele mit den Jugendlichen vereinbart, in regelmäßigen Abständen gemeinsam bewertet und bei Bedarf aktualisiert werden. Gleichberechtigt steht neben dieser Beteiligungsmöglichkeit auch ihre kontinuierliche Mitwirkungspflicht am vereinbarten Förderplan. Dazu muss zu jeder Zeit der Stand des Lern- und Förderprozesses in der Berufsvorbereitung nachvollziehbar sein.

Reflexion und regelmäßiges Feedback unterstützen junge Erwachsene dabei, eigene Fortschritte wahrzunehmen und nächste Ziele zu formulieren.

 

Berufswegekonferenz 

In der Berufswegekonferenz sind die jungen Erwachsenen selbst sowie gegebenenfalls ihre Erziehungsberechtigten, Personal der Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung, der Agentur für Arbeit, aus der Sozialpädagogik und weitere Beteiligte vertreten. Diagnosegeleitete Förderung trägt dazu bei, in einer solchen Konferenz am Ende der Berufsvorbereitung zu fundierten Aussagen hinsichtlich der Ausbildungs- bzw. Beschäftigungsreife sowie zur Berufseignung vor dem Hintergrund des aktuellen Kompetenzprofils des Jugendlichen zu gelangen und passgenaue Maßnahmen der Unterstützung zu installieren.