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3.1 Arbeit mit dem Lehrplan

Junge Erwachsene bereiten sich in einem von 14 Berufsfeldern sowohl innerhalb des Lernbereichs Berufliche Handlungsfähigkeit in Theorie und Praxis als auch in den allgemeinbildenden Lernbereichen auf eine nachfolgende Berufsausbildung oder Beschäftigung durch folgende Bausteine des Lehrplans vor:

  • Lernbereiche mit verpflichtenden Basismodulen
  • berufsspezifische Aufgaben als Anregung für die praktische Umsetzung der Basismodule im Lernbereich Berufliche Handlungsfähigkeit
  • Wahlmodule, die einer lernbereichsübergreifenden Vertiefung und Verknüpfung der Basismodule dienen

 

Anpassung der Inhalte

Die Unterrichtsplanung im Klassenteam berücksichtigt neben den Bedürfnissen der zu unterrichtenden Schülergruppe auch die schulischen und regionalen Gegebenheiten und ermöglicht somit eine klassen- und schulbezogene Ausrichtung.

Der zeitliche Rahmen für die einzelnen Basismodule und berufsspezifischen Aufgaben ergibt sich aus den Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler und den daraus abgeleiteten Absprachen im Klassenteam. Bei allen didaktisch-methodischen, inhaltlichen und organisatorischen Überlegungen durch das Lehrerteam ist zu beachten, dass das Zielniveau für die Berechtigung eines erfolgreichen Abschlusses der Mittelschule erreicht wird.

 

Vernetzung

Mit dem Ziel des Erwerbs von umfassender Handlungskompetenz werden die Kompetenzerwartungen sowohl innerhalb eines Lernbereichs als auch übergreifend vermittelt.

Die Gestaltung der Lern- und Förderprozesse im Lernbereich Berufliche Handlungsfähigkeit stellt das praktische Handeln eng vernetzt mit theoretischen Grundlagen in den Mittelpunkt. Realitätsnahe Handlungsräume aus dem Berufs- und Alltagsleben in wohnortnahen Arbeitsräumen und Werkstätten bilden die Basis bei der Vermittlung der Kompetenzen. Schülerinnen und Schüler erproben ihre erworbenen beruflichen Grundlagen in Praktika und nutzen dies als Möglichkeit für einen Einstieg in die Ausbildungs- und Arbeitswelt.

Die Kompetenzerwartungen der Lernbereiche Deutsch, Mathematik und Medienwelten sind gleichermaßen berufs- und alltagsbedeutsam. Schülerinnen und Schüler entwickeln diese Kompetenzen im Zusammenhang mit den jeweiligen Aufgabenstellungen lernbereichsübergreifend. Damit ist die Vermittlung dieser Kompetenzen sowohl Aufgabe des Unterrichts in dem Lernbereich Berufliche Handlungsfähigkeit als auch in den allgemeinbildenden Lernbereichen und erfordert eine enge Abstimmung im Lehrkräfteteam. Im Lernbereich Deutsch wird entsprechend des individuellen Förderbedarfs einzelner Schülerinnen und Schüler oder Schülergruppen differenziert durch Deutsch als Zweitsprache (DAZ). Förderunterricht bietet die Möglichkeit der individuellen Vertiefung und Vernetzung.

Im Hinblick auf die Lebensorientierung, Persönlichkeitsbildung und Gesundheit kommt den allgemeinbildenden Lernbereichen Lebensgestaltung, Politik und Gesellschaft, Religion/Ethik und Sport eine zentrale Rolle zu.

Im Lernbereich Lebensgestaltung bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf eine eigenverantwortliche, selbstbestimmte Lebensführung vor. Sie entwickeln Verantwortungsbewusstsein für sich und andere, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dies ist grundlegend für die Möglichkeit zu einer selbstbestimmten Teilhabe in Staat und Gesellschaft, für die Entwicklung von Demokratieverständnis sowie die Ausbildung eines Wertekanons und ist somit eng mit dem Lernbereich Politik und Gesellschaft vernetzt.

 

Lernbereiche

Der Lehrplan umfasst folgende acht Lernbereiche, deren konkrete Kompetenzerwartungen in den jeweiligen Basismodulen benannt sind.

Für einen konfessionsgebundenen Unterricht in Evangelischer bzw. Katholischer Religionslehre greift die Lehrkraft auf die aktuell gültigen Fachlehrpläne für die Berufsschule und Berufsfachschule zurück.

 

Basismodule 

Die Kompetenzerwartungen werden in einzelnen Basismodulen spezifiziert und sollen sowohl innerhalb eines Lernbereiches als auch übergreifend vermittelt werden.

 

Verschiedene Modelle zur lernbereichsverbindenden Unterrichtsplanung finden sich in Kapitel 3.2, die Gestaltung und Möglichkeiten der Leistungsbewertung im Anhang.

 

Lernbereich Berufliche Handlungsfähigkeit

Die Kompetenzerwartungen des Lernbereichs Berufliche Handlungsfähigkeit gliedern sich in die für alle Berufsfelder verbindlichen berufsfeldübergreifenden Grundlagen und die jeweiligen berufsfeldspezifischen Grundlagen.

Die Auswahl und/oder Kombination der möglichen 14 Berufsfelder stellt die fachliche Schwerpunktsetzung des Lehrplans dar. Die Inhalte werden in Theorie und Praxis getrennt dargestellt, sind jedoch in enger Verknüpfung zu vermitteln.

 

Berufsspezifische Aufgaben

Diese Aufgaben enthalten Anregungen zur handlungsorientierten Umsetzung der berufsfeldspezifischen Basismodule und dienen der Vertiefung und Verknüpfung einzelner Lernbereiche. Umsetzungsbeispiele sind den einzelnen Berufsfeldern angegliedert.

Ausgehend von beruflichen Situationen erschließen sich die Schülerinnen und Schüler Erkenntnisse und Wissensstrukturen ganzheitlich über Handlungsprozesse (siehe Planungs- und Strukturierungsmodelle 3.2).

Die Schülerinnen und Schüler lernen, berufsfeldbezogene Aufgaben selbstständig zu planen, durchzuführen, Arbeitsergebnisse zu beurteilen und üben sich in konstruktivem Feedback. Die Lehrkräfte übernehmen dabei eine moderierende Rolle. Elemente sind individuelle Schwerpunktsetzung, Binnendifferenzierung sowie individuelle Unterstützung bei spezifischen Fragestellungen.

Die inhaltlichen Vorgaben der berufsspezifischen Aufgaben sind als Gerüst zu betrachten und können und sollen von den Lehrkräften vor Ort angepasst, aktualisiert und weiterentwickelt werden. Der Einsatz einer berufsspezifischen Aufgabe ist verpflichtend in der Mindestanforderung eines lernbereichsverbindenden Themas (siehe 3.2 Unterricht auf Grundlage von lernbereichsverbindenden Themen).

 

Wahlmodule

Wahlmodule sind den Lernbereichen nicht fest zugeordnet und können in Umfang und Anzahl entsprechend den Lernvoraussetzungen der jungen Erwachsenen frei gewählt, angepasst und erweitert werden. Sie enthalten Impulse zur handlungsorientierten Umsetzung der Basismodule, dienen der Vertiefung und Vernetzung. Der Einsatz der Wahlmodule ist nicht verpflichtend.

 

 

 

 

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